Die Verbindung von Massage und Bewegung stellt eine der wirkungsvollsten Methoden dar, um das myofasziale System gezielt zu beeinflussen. Das fasziale Netzwerk reagiert unmittelbar auf mechanische, sensorische und emotionale Reize und spielt eine zentrale Rolle in der Regulation von Spannung, Bewegung und Körperwahrnehmung. Dysfunktionen innerhalb dieser Strukturen können zu Bewegungseinschränkungen, Schmerzen oder Leistungseinbußen führen und sind häufig Folge einseitiger Belastung, Stress oder Bewegungsmangel. Diese Fortbildung vermittelt ein tiefes Verständnis der myofaszialen Anatomie und ihrer funktionellen Bedeutung für das Bewegungssystem. Der Kurs zeigt, wie Massage, manuelle Techniken, Akupressur und dynamisches Bewegungstraining gezielt kombiniert werden können, um fasziale Spannungsmuster zu lösen und die körperliche Leistungsfähigkeit zu verbessern. Der Ansatz basiert auf einem ganzheitlichen Verständnis des Körpers als dreidimensional vernetztes System, in dem Struktur, Funktion und Wahrnehmung untrennbar miteinander verbunden sind. Die Teilnehmer lernen, myofasziale Ketten und Diaphragmen zu erkennen, ihre funktionellen Beziehungen zu analysieren und daraus spezifische Behandlungsstrategien abzuleiten. Ziel ist es, das Gewebe zu mobilisieren, fasziale Leitbahnen zu harmonisieren und über manuelle wie aktive Interventionen die Selbstregulation des Körpers zu fördern. Kursinhalt Im Mittelpunkt der Fortbildung steht die Integration myofaszialer Lösungstechniken in Massage und Training. Die Teilnehmer erarbeiten sich ein umfassendes Verständnis der anatomischen Strukturen und ihrer funktionellen Verbindungen entlang der myofaszialen Leitbahnen. Dabei werden praxisorientierte Techniken vermittelt, die sich sowohl für therapeutische Behandlungen als auch für die Eigenanwendung eignen. Ein zentraler Bestandteil des Kurses ist die Anwendung von myofaszialen Techniken zur Behandlung von Bewegungsschmerzen, stressbedingten Spannungsmustern und funktionellen Einschränkungen durch Bewegungsmangel. Ergänzend werden spezielle Grifftechniken und Druckpunkte aus der Akupressur eingesetzt, um tonische Dysbalancen zu regulieren und das vegetative Nervensystem auszugleichen. Durch die Kombination von manuellen Methoden mit gezielten Bewegungsimpulsen wird das Gewebe in seiner Tiefe erreicht, die Mikrozirkulation angeregt und die fasziale Gleitfähigkeit verbessert. Die Fortbildung beinhaltet zudem den Einsatz moderner Therapie-Tools, etwa Trigger Master Tools, Bälle oder Faszio Cups, die den Effekt manueller Behandlung durch gezielten Druck, Scherkräfte oder Unterdruck ergänzen. Schröpftechniken mit Faszio Cups werden ebenso praktisch geübt wie der differenzierte Einsatz von Faszienrollen oder Kugeln zur Eigenmobilisation. Parallel dazu werden Trainingsprinzipien vermittelt, die das fasziale System elastisch und belastbar halten – mit Fokus auf Federung, Rebound-Effekte und sensomotorische Aktivierung. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der präventiven Arbeit. Belastungsprofile in Sitz- und Stehberufen werden analysiert und in funktionelle Bewegungsstrategien übersetzt, die Dysbalancen vorbeugen und Regeneration fördern. Anatomische Grundlagen der Diaphragmen – etwa thorakal, abdominal und pelvin – werden im Zusammenhang mit Atmung, Druckverhältnissen und faszialer Spannung erläutert. Diese Betrachtung des Körpers als Etagenmodell verdeutlicht, wie eng die einzelnen faszialen Ebenen miteinander kommunizieren und welche therapeutischen Konsequenzen sich daraus ergeben. Der Kurs richtet sich an Physiotherapeuten, Osteopathen, Sporttherapeuten und andere Fachkräfte aus dem Bereich der Bewegungstherapie, die ihre praktischen Fähigkeiten um moderne myofasziale Techniken erweitern möchten. Durch die Verbindung von Massage, Bewegung und gezielter Faszienarbeit entsteht ein methodisch klar strukturiertes, aber flexibel anpassbares Konzept, das sowohl in der Prävention als auch in der Rehabilitation eingesetzt werden kann.