Therapiekiste - Teil 2
Themenkurs für Physiotherapeuten und Ergotherapeuten
Auf einen Blick
Die Therapiekiste – Teil 2 zeigt dir, wie du mit gezielten Methoden alltäglichen Krankheitsbildern im Bereich Hüfte, Becken und untere Extremität deine Patient*innen unterstützen kannst.
Dozent: Team Wolfram und Bauer
UE: 18
FP: 18
1
Wer kann an diesem Kurs teilnehmen?
Ergotherapeuten/innen, Physiotherapeuten/innen, Sport- und Gesundheitswissenschaftler, Masseure und medizinische Bademeister, Schüler ab dem 2ten Ausbildungsjahr
2
Welche Voraussetzungen sind benötigt?
Abgeschlossene Berufsausbildung
Physiotherapeut*innen und Ergotherapeut*innen ab dem 2ten Ausbildungsjahr
3
Was erwartet dich in diesem Kurs?
✔ Grundlagen der Faszien, Tenderpoints und Triggerpoints
✔ Einblicke in das Faszien Distorsionsmodell
✔ Befundung und Diagnostik
✔ Befund und Therapie der Hüfte und Becken
✔ Befund und Therapie der ISG
✔ Befund und Therapie der Kniegelenk und Sprunggelenk
✔ Praktische Umsetzung in der Praxis
Kursbeschreibung
Die Behandlung funktioneller Beschwerden im Bereich Becken, Iliosakralgelenk und Extremitäten gehört zu den zentralen Aufgaben der modernen Physiotherapie. Diese Körperregionen bilden komplexe biomechanische und neuromuskuläre Schnittstellen, in denen lokale Dysfunktionen häufig globale Auswirkungen entfalten. Der Kurs „Therapiekiste – Teil 2“ knüpft an das Grundlagenwissen aus dem ersten Teil an und erweitert es um praxisrelevante Techniken, mit denen häufige Krankheitsbilder gezielt, sicher und effizient behandelt werden können. Im Fokus steht die Verknüpfung verschiedener manualtherapeutischer Konzepte zu einem strukturierten, praxisnahen Behandlungsansatz. Dabei werden Elemente aus Manueller Therapie, Sportphysiotherapie, Faszientherapie, Triggerpunktbehandlung, Neurodynamik und funktionellem Taping miteinander kombiniert. Ziel ist es, den Teilnehmern ein breites Repertoire an wirkungsvollen Methoden zu vermitteln, um Schmerzen zu reduzieren, Bewegungseinschränkungen zu beheben und die Belastbarkeit der betroffenen Strukturen wiederherzustellen. Der Kurs richtet sich an Therapeuten, die ihr klinisches Wissen vertiefen und neue therapeutische Strategien für den Praxisalltag entwickeln möchten. Durch die Verbindung aus anatomischer Präzision, biomechanischem Verständnis und erfahrungsbasierter Methodik entsteht ein interdisziplinäres Konzept, das sich unmittelbar in der täglichen Arbeit umsetzen lässt. Kursinhalt Zu Beginn erhalten die Teilnehmer einen vertieften Überblick über die funktionelle Anatomie, Biomechanik und Pathomechanik der Regionen Becken, Iliosakralgelenk, Knie und Fuß. Das Verständnis der komplexen Gelenkmechanismen bildet die Grundlage für eine präzise Diagnostik und zielgerichtete Intervention. Anschließend werden relevante Strukturen palpatorisch differenziert, um Funktionsstörungen sicher identifizieren und gezielt behandeln zu können. Ein zentraler Bestandteil des Kurses ist die Arbeit mit Tenderpoints, Triggerpunkten und faszialen Strukturen. Die Teilnehmer erlernen myofasziale Techniken zur Lösung lokaler Spannungen, zur Verbesserung der Gleitfähigkeit und zur Reduktion reflektorischer Schmerzmuster. Ergänzend wird das Fasziendistorsionsmodell vorgestellt, das ein erweitertes Verständnis über die Entstehung und Behandlung myofaszialer Schmerzsyndrome vermittelt. Im praktischen Teil liegt der Schwerpunkt auf der funktionellen Befunderhebung und Therapie der häufigsten Beschwerdebilder im Bereich Becken und untere Extremität. Am Iliosakralgelenk werden Dysfunktionen, Schmerzzustände und Bewegungseinschränkungen analysiert und mithilfe der Muskelenergietechnik (MET) behandelt. Dabei wird die Bedeutung des Zusammenspiels von Beckenbewegung, Lumbalstabilität und myofaszialer Spannung für das Gesamtsystem verdeutlicht. Anschließend wird das Kniegelenk als zentraler Übertragungsbereich zwischen Becken und Unterschenkel behandelt. Die Teilnehmer lernen, pathomechanische Veränderungen durch Fehlstatik, muskuläre Dysbalance oder kompensatorische Bewegungsmuster zu erkennen und manualtherapeutisch zu korrigieren. Dabei kommen Techniken aus der Gelenkmobilisation, myofaszialen Therapie und funktionellen Stabilisation zum Einsatz. Im Bereich des Fußes werden typische Beschwerdebilder wie Supinationstrauma, Bewegungseinschränkungen im oberen oder unteren Sprunggelenk sowie myofasziale Adaptationen behandelt. Neben manualtherapeutischen Ansätzen wird der Einsatz funktioneller Tapeanlagen demonstriert, die sowohl Stabilität als auch propriozeptive Aktivierung fördern. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Therapie-Flossing, einer dynamischen Kompressionstechnik, die gezielt zur Durchblutungssteigerung, Schmerzlinderung und Verbesserung der Beweglichkeit eingesetzt wird. Die Teilnehmer lernen verschiedene Anlagetechniken für Becken, Knie und Sprunggelenk kennen und erfahren, wie Flossing als Ergänzung zu klassischen Behandlungsmethoden die Rehabilitation beschleunigen kann. Alle theoretischen Inhalte werden durch praktische Demonstrationen und Fallbeispiele ergänzt. Dadurch entsteht ein unmittelbarer Bezug zum klinischen Alltag: Die Teilnehmer lernen, wie sie bei typischen Krankheitsbildern wie ISG-Syndrom, Patellaspitzensyndrom, Sprunggelenksdistorsion oder faszial bedingten Bewegungsschmerzen ein abgestimmtes Behandlungskonzept anwenden. Zum Kurs gehört der Zugang zu einer digitalen Medplattform, auf der sämtliche Kursinhalte in Form von Lehrvideos, 3D-Animationen und Fachtexten abrufbar sind. Dadurch lässt sich das Gelernte vertiefen und bei Bedarf jederzeit in der Praxis nachschlagen. Der Kurs richtet sich an Physiotherapeuten, Sporttherapeuten und medizinische Fachkräfte, die ihr Behandlungsspektrum erweitern möchten. Durch die Verbindung klassischer manualtherapeutischer Techniken mit modernen Trainings- und Flossingansätzen entsteht ein praxisnahes Konzept, das schnelle, nachhaltige und funktionell begründete Behandlungsergebnisse ermöglicht.
