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Ataxie

Themenkurs für Physiotherapeuten und Ergotherapeuten

Auf einen Blick

Physiotherapie und Ergotherapie sind für Patienten mit Ataxie derzeit die einzig möglichen Behandlungsmethoden, um den Verlust der motorischen Fähigkeiten zu verlangsamen. Lerne in diesem Kurs wie das geht.

Dozent: Team NEKU

UE: 9

FP: 9

Wer kann an diesem Kurs teilnehmen?

Physiotherapeuten*innen, Ergotherapeut*innen, Sporttherapeut*innen, Sportwissenschaftler*innen

2

Welche Voraussetzungen sind benötigt?

Abgeschlossene Berufsausbildung

3

Was erwartet dich in diesem Kurs?

✔ Diagnostik und Pathomechanismus von Ataxie

✔ Ataxie bezogene Pathologien

✔ Befundung und Therapeutisches Vorgehen

✔ Assessments

✔ Neuroanatomie und Physiologie

✔ Therapie im Häuslichen Umfeld

✔ Praktische Umsetzung in der Praxis

Kursbeschreibung

Ataxie beschreibt eine Störung der Bewegungskoordination, die sowohl die zeitliche als auch die räumliche Abstimmung von Bewegung betrifft. Sie führt zu unkontrollierten, überschießenden oder ungenauen Bewegungen und betrifft häufig mehrere Funktionssysteme gleichzeitig – Gleichgewicht, Feinmotorik, Sprache und Okulomotorik. Für die therapeutische Praxis stellt die Behandlung ataktischer Bewegungsstörungen eine besondere Herausforderung dar, da sie nicht nur auf muskulärer Ebene, sondern vor allem in der zentralen Bewegungssteuerung ansetzt. Physiotherapie und Ergotherapie sind derzeit die zentralen therapeutischen Säulen in der Behandlung der Ataxie. Sie zielen darauf ab, motorische Fähigkeiten möglichst lange zu erhalten, die Koordination zu verbessern und die Sturzgefahr zu minimieren. Ein entscheidender Aspekt liegt dabei in der individuellen Anpassung der Therapie an den jeweiligen Schweregrad und die zugrunde liegende Ursache. Da Ataxie kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Symptom unterschiedlicher neurologischer Erkrankungen ist, muss jede Therapie in einen übergeordneten neurorehabilitativen Kontext eingebettet werden. Ataktische Bewegungsstörungen treten häufig infolge von Schädigungen des Kleinhirns, des Hirnstamms oder der sensomotorischen Bahnsysteme auf. Typische Ursachen sind Multiple Sklerose, Schädel-Hirn-Trauma, Schlaganfall, zerebelläre Infarkte, entzündliche Prozesse oder degenerative Erkrankungen. Die therapeutische Aufgabe besteht darin, diese Funktionsstörungen zu erkennen, differenziert zu analysieren und durch gezielte Koordinationsübungen, Gleichgewichtstraining und funktionelle Bewegungsprogramme zu kompensieren. Der Kurs vermittelt praxisorientiertes Wissen zur Befundung und Behandlung der Ataxie. Ziel ist es, den Teilnehmern ein sicheres diagnostisches Vorgehen und effektive Trainingsstrategien zu vermitteln, mit denen Bewegungsqualität, Alltagskompetenz und Selbstständigkeit der Patienten verbessert werden können. Kursinhalt Zu Beginn werden die neuroanatomischen und neurophysiologischen Grundlagen der Ataxie wiederholt. Im Fokus steht die Funktion des Kleinhirns und seine Vernetzung mit Rückenmark, Basalganglien und motorischem Kortex. Die Teilnehmer lernen, wie Störungen dieser Systeme die Bewegungskoordination beeinflussen und welche Unterschiede zwischen cerebellärer, sensibler und vestibulärer Ataxie bestehen. Anhand klinischer Beispiele wird verdeutlicht, wie sich diese Ataxieformen in Haltung, Bewegung und Zielmotorik äußern. Darauf aufbauend wird die systematische Befunderhebung behandelt. Neben der klinischen Beobachtung werden standardisierte Testverfahren vorgestellt, mit denen sich Koordination, Gleichgewicht und Feinmotorik objektiv erfassen lassen. Dazu gehören unter anderem die Finger-Nase-Versuch, diadochokinetische Tests, Romberg-Stehversuch und dynamische Gleichgewichtstests. Der Kurs vermittelt, wie die Ergebnisse dieser Untersuchungen in ein funktionelles Befundschema übertragen werden können, das als Grundlage der Therapieplanung dient. Ein wesentlicher Bestandteil des Kurses ist die praktische Umsetzung therapeutischer Maßnahmen. Die Teilnehmer lernen, wie durch gezielte Koordinationsübungen Bewegungsabläufe verbessert und kompensatorische Strategien geschult werden können. Dabei wird zwischen statischer und dynamischer Ataxie unterschieden, um die Therapie an das individuelle Leistungsniveau des Patienten anzupassen. Übungen zur posturalen Kontrolle, segmentalen Stabilisierung und sensomotorischen Integration stehen ebenso im Mittelpunkt wie Trainingseinheiten zur Verbesserung der Hand- und Feinmotorik. Ergänzend werden therapeutische Ansätze zur Förderung des Gleichgewichts und der Rumpfstabilität vorgestellt. Das Training erfolgt schrittweise – von einfachen Bewegungsaufgaben im Sitzen über dynamische Gleichgewichtsübungen im Stand bis hin zu komplexen Bewegungsabläufen in Fortbewegung und Alltagssituationen. Dabei werden visuelle, akustische und taktile Reize gezielt eingesetzt, um die sensomotorische Rückmeldung zu optimieren und die Bewegungssteuerung zu unterstützen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Unterscheidung und Behandlung verschiedener Ataxieformen. Anhand von Patientenbeispielen werden Unterschiede zwischen zerebellärer Ataxie (gestörte Bewegungsplanung und -koordination), sensibler Ataxie (fehlende Tiefensensibilität) und vestibulärer Ataxie (Gleichgewichtsstörungen durch vestibuläre Dysfunktion) herausgearbeitet. Die Teilnehmer lernen, wie therapeutische Schwerpunkte je nach Ursache variieren und wie sie zwischen kompensatorischen und restaurativen Strategien differenzieren. Auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit spielt eine wichtige Rolle. Physiotherapie und Ergotherapie greifen ineinander, wenn es um funktionelle Ziele im Alltag geht – etwa die Verbesserung des sicheren Gehens, der Greifkoordination oder der Transfers. Ergotherapeutische Maßnahmen zielen auf die Integration motorischer Fähigkeiten in Alltagsaktivitäten, während die Physiotherapie vorrangig die Bewegungsqualität, Rumpfstabilität und Gangkoordination trainiert. Darüber hinaus werden Strategien vermittelt, um sekundäre Komplikationen zu vermeiden. Eine anhaltend gestörte Koordination führt häufig zu Fehlbelastungen, Stürzen und muskulären Dysbalancen. Der Kurs zeigt, wie gezielte Bewegungslenkung, adäquate Belastungsdosierung und kontinuierliches Gleichgewichtstraining diesen Prozessen entgegenwirken. Ein zusätzlicher Teil widmet sich der Motivation und dem Umgang mit Patienten, die aufgrund von Unsicherheit und Angst Bewegungen vermeiden. Die Teilnehmer erfahren, wie sie durch gezielte Anleitung, positive Verstärkung und realistische Zielsetzung Bewegungsfreude fördern und Selbstvertrauen aufbauen können. Der Kurs richtet sich an Physiotherapeuten und Ergotherapeuten, die ihre Kompetenz in der Behandlung ataktischer Bewegungsstörungen erweitern möchten. Er vermittelt ein praxisnahes, evidenzbasiertes Therapiekonzept, das auf fundierter neuroanatomischer Kenntnis, funktioneller Diagnostik und klinischer Erfahrung basiert. Ziel ist es, durch gezieltes Training der Koordination, des Gleichgewichts und der Bewegungsplanung die Lebensqualität der Patienten nachhaltig zu verbessern und ihnen ein größtmögliches Maß an Selbstständigkeit zu erhalten.

Wissen ist die Beste Investition!

In unserem Kursprogramm findet Kolleg*in genau die richtige Fortbildung für den nächsten Schritt zum Experten*in!

Wer sind wir?

Wir bieten Fort- und Weiterbildungen für Physiotherapeuten*innen, Ergotherapeut*innen, Sporttherapeut*innen und Sportwissenschaftler, Ärzte und Ärztinnen.

Was treibt uns an?

Angebot an hoch Qualitative Fort- und Weiterbildungen für medizinische Berufe um somit die Arbeitsmarktsituation im Heilmittelbereich aktiv zu verbessern die Versorgung im Gesundheitswesen nachhaltig zu steigern

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