Gehirn und Schmerzen - Ein bio-psycho -soziales Phänomen
Kursbeschreibung
Gehirn und Schmerzen: „Ein bio-psycho-soziales Phänomen“
Schmerzen sind mehr als eine resultierende Antwort auf die zentrale Integration von peripheren Nervenimpulsen, die von lokalisierten Reizen ausgelöst werden. In der Tat, Schmerzen sind unangenehme Senso- und Gefühlserlebnisse assoziiert mit realen oder potenziellen Schäden oder sogar imaginativen Erwartungen verbunden.
Schmerzen sind der häufigste Grund für Arztkonsultation in den meisten fortgeschrittenen Ländern. Sie sind ein Hauptsymptom bei vielen Erkrankungen und können signifikant in die Lebensqualität und allgemeine Funktionsweise eines Menschen eingreifen. Psychologische Faktoren wie soziale Unterstützung, Kontext, Aufregung oder Ablenkung, Glaube, Erwartungen u. a. können die Intensität und/oder Unannehmlichkeiten der Schmerzen deutlich modulieren.
Mit Schmerzen: Bewegt man sich anders, denkt man anders, verhält sich man anders,
lebt man anders . . .
Inhalte
* Anatomo-physiologische und molekuläre Grundlagen der Schmerzentstehung
* Schmerzleitung: periphere und zentrale Schmerzwege
* Genetische Neigung und Umweltfaktoren im Kontext mit Schmerzen
* Angeborene Analgesie, Diffuse Analgesie, Diffuse Hyperalgesie, Allodynie
* Kulturelle Eigenschaften, Subjektivität, Erwartung, Aufmerksamkeit, Meditation, Glauben und Schmerzen
* Sind Schmerzen eine Krankheit?
* Lokalisierte, projizierte, ausstrahlende und psychogene Schmerzen
* WDR-Neurone (wide dynamic range) und Schmerzen
* Formatio reticularis als Ausgangstür unserer Emotionen und die Schmerzmodulation
* Fibromyalgie als Syndrom
* Tägliche Prävention: Was soll ich gegen die Entstehung und in der Behandlung von Schmerzen machen?
* „No Pain, no Gain“ und „No Brain, no Pain“
Unser Experte für Ihren Kurs
Hr. Prof. Dr.
Hr. Prof. Dr. Nelson Annunciato
Nelson Annunciato arbeitete und erforschte nach seinem Studium 6 Jahre lang als Assistent an der Universität in Sao Paulo (Spezialfach Biomedizin in der Abteilung für funktionelle Neuroanatomie), wo er sich mit der Erforschung des Nervensystems befasste.
Zwischen 1989 und 1991 setzte er seine Hirnforschungen am Institut für Anatomie an der Medizinischen Universität zu Lübeck, Deutschland, fort.
Von 1996 bis 1998 befasste er sich (Post-Doc) an der Deutschen Akademie für Entwicklungsrehabilitation in München mit dem neurologischen Rehabilitationsprogramm (Regenerationsvermögen des Nervensystems).
Ab 1999 erforschte er als Privatdozent an der Universität Mackenzie in Sao Paulo, Brasilien, die Entwicklungsstörungen des kindlichen Gehirnes.
2001 bekam er einen Lehrstuhl als Prof. und Chef der Abteilung für Entwicklungsstörungen an derselben Universität.
Von 2004 bis 2010 hatte er die wissenschaftliche Leitung des ZiFF (Zentrums für integrative Förderung und Fortbildung) in Essen, Deutschland.
Darüber hinaus war er von 2009 bis 2016 Gast Prof. an der Universität in Murcia, Spanien.
Im März 2018 absolvierte er eine Postgraduale Ausbildung über Ernährungsmedizin mit Schwerpunkt auf die Prävention und Behandlung von Krankheiten im Zusammenhang mit dem Alter an der Universität Uningá, Brasilien.
Seit 2019 als wissenschaftlicher Berater und Biomediziner in der Forschungsgruppe Dr. Feil tätig.
Um die neurowissenschaftlichen Erkenntnisse besser in den therapeutischen Kontext zu übertragen, nahm er am Weiterbildungslehrgang Bobath-Pädiatrie-Grundkurs (GKB-anerkannt) in Essen, und an einem Bobath-Erwachsen-Grundkurs (IBITA-anerkannt) in Gailingen, teil. Weiters absolvierte er eine Ausbildung in Sensorischer Integration. Darüber hinaus war er als Referent gemeinsam mit Castillo Morales und Beatriz Padovan tätig.
Internationale Vortrags- und Seminartätigkeit in Süd-, Nordamerika und Europa.