Das cranio-oro-cervicale System und seine Beziehung zur Körperhaltung
Kursbeschreibung
Das cranio-oro-cervicale System
und seine Beziehung zur Körperhaltung
Das orofaziale System ist eines der wichtigsten Funktionssysteme des Organismus. Bei einer Störung kann das mimische Spiel nicht erfolgen, die Kontrolle der Gesichtszüge verloren gehen, korrektes Sprechen unmöglich werden, Schmerzzustände entstehen und/oder Kauen und Schlucken gestört sein.
Am Schluckakt zeigt sich die Komplexität des orofazialen Systems in besonderer Weise: Ein sensomotorischer Prozess, bei dem es zu einer fein abgestimmten Folge von Kontraktionen – an der insgesamt über 50 Muskelpaare, 6 Hirnnerven und auch Zervikalnerven mitwirken – kommt. Die Vielzahl der beteiligten Nerven und Muskeln macht gleichzeitig die Vulnerabilität dieses Systems
Inhalte
• Die mehrfache Bedeutung des Mundes im Organismus
• Klassische Funktionen, sekundäre und tertiäre Funktionen des Mundes
• Strukturelle Elemente des orofazialen Systems: passive und aktive
• Die Kiefergelenke: Aufbau und Funktion
• Von den Rezeptoren zu den Zähnen
• Strukturelle, psychische und chemische Auslöser des Bruxismus (Zähneknirschens)
• Die Wichtigkeit des Vitamins K2 (MK-7) für das cranio-oro-faciale System
• Unterkiefermuskulatur
• Aktive und passive Kontrollenmechanismen der Unterkieferlage
• Bedeutung und Rolle der Donders’schen Räume: Lippenkontakt, Zungen-, Unterkiefer- und Kopflage
• Nervale Versorgung des orofazialen Systems
• Hirnstamm, Hirnnerven und Hirnnervenkerne
• Orofaziale Muskulatur, periphere und zentrale Fazialparesis
• Über die Lippen, das Atmen, die Kopfhaltung und den Schlaf
• Zusammenhang zwischen Kopfschmerz, Migräne und Fehlokklusion
• Formbarkeit der Zunge
• Alles passiert mit der „heißen Kartoffel“ (Zusammenhang aller neurologischen Verbindungen zwischen Kopf- und Körperhaltung)
Unser Experte für Ihren Kurs
Hr. Prof. Dr.
Hr. Prof. Dr. Nelson Annunciato
Nelson Annunciato arbeitete und erforschte nach seinem Studium 6 Jahre lang als Assistent an der Universität in Sao Paulo (Spezialfach Biomedizin in der Abteilung für funktionelle Neuroanatomie), wo er sich mit der Erforschung des Nervensystems befasste.
Zwischen 1989 und 1991 setzte er seine Hirnforschungen am Institut für Anatomie an der Medizinischen Universität zu Lübeck, Deutschland, fort.
Von 1996 bis 1998 befasste er sich (Post-Doc) an der Deutschen Akademie für Entwicklungsrehabilitation in München mit dem neurologischen Rehabilitationsprogramm (Regenerationsvermögen des Nervensystems).
Ab 1999 erforschte er als Privatdozent an der Universität Mackenzie in Sao Paulo, Brasilien, die Entwicklungsstörungen des kindlichen Gehirnes.
2001 bekam er einen Lehrstuhl als Prof. und Chef der Abteilung für Entwicklungsstörungen an derselben Universität.
Von 2004 bis 2010 hatte er die wissenschaftliche Leitung des ZiFF (Zentrums für integrative Förderung und Fortbildung) in Essen, Deutschland.
Darüber hinaus war er von 2009 bis 2016 Gast Prof. an der Universität in Murcia, Spanien.
Im März 2018 absolvierte er eine Postgraduale Ausbildung über Ernährungsmedizin mit Schwerpunkt auf die Prävention und Behandlung von Krankheiten im Zusammenhang mit dem Alter an der Universität Uningá, Brasilien.
Seit 2019 als wissenschaftlicher Berater und Biomediziner in der Forschungsgruppe Dr. Feil tätig.
Um die neurowissenschaftlichen Erkenntnisse besser in den therapeutischen Kontext zu übertragen, nahm er am Weiterbildungslehrgang Bobath-Pädiatrie-Grundkurs (GKB-anerkannt) in Essen, und an einem Bobath-Erwachsen-Grundkurs (IBITA-anerkannt) in Gailingen, teil. Weiters absolvierte er eine Ausbildung in Sensorischer Integration. Darüber hinaus war er als Referent gemeinsam mit Castillo Morales und Beatriz Padovan tätig.
Internationale Vortrags- und Seminartätigkeit in Süd-, Nordamerika und Europa.